Schiebetür barrierefrei: Vorgaben und Lösungen für Innenräume

Der Imagewandel der Barrierefreiheit begann Bad: Hier gehören bodenebene Duschen und Co längst zum komfortablen Luxus. Und die Badezimmertür? Sollte natürlich auch barrierefrei sein. Schiebetüren sind barrierefrei – und sorgen so überall für einen uneingeschränkten Zugang. Doch da geht noch mehr.

Barrierefreie Innenräume: Von der Pflicht zum gefragten Universal Design

Damit sich möglichst alle Menschen unabhängig von ihrem Alter und ihrer körperlichen Verfassung in Gebäuden und im öffentlichen Raum uneingeschränkt bewegen können, gibt es schon lange Vorgaben und Maßnahmen für das barrierefreie Bauen. Sie weichen jedoch immer wieder von den bisherigen Standards ab, was ihre Einhaltung erschwerte.

In den letzten Jahren hat allerdings ein Umdenken begonnen.

Wer selbst betroffen ist – temporär durch einen Kinderwagen oder eine Verletzung beziehungsweise durch fortschreitendes Alter, ältere Verwandte oder eigene körperliche Einschränkungen – weiß, wie schwierig der Alltag werden kann, wenn der Zugang zu einem Gebäude oder einem Raum zum Hindernis wird.

Gleich mehrere Faktoren haben dazu geführt, dass Barrierefreiheit nicht mehr als planerischer Störfaktor, sondern als Mehrwert für alle Nutzer gesehen wird:

  • Aufgrund des demografischen Wandels sind immer mehr Bauherren und Nutzer aber auch Architekturschaffende älter und eventuell selbst betroffen.
  • Einmal den Komfort eines barrierefreien Umfelds genossen, schätzen auch jüngere und gesunde Menschen diesen Standard.
  • Es setzt sich mehr und mehr die Erkenntnis durch, dass sich Diversität und Inklusion langfristig auszahlen.
  • Immer mehr Hersteller entwickeln barrierefreie Produktevarianten, die Komfort, gutes Design und hohe Produktqualität verbinden.

Schiebetüren als Schlüssel für ein barrierefreies Umfeld

Bei Barrierefreiheit geht es um die möglichst selbstständige und uneingeschränkte Teilhabe aller Menschen am alltäglichen Leben. Die Voraussetzung dafür ist der Zugang – im übertragenden Sinn aber auch ganz wörtlich. Daher sind Türen – auch Innentüren – bei der Planung von barrierefreien Gebäuden von zentraler Bedeutung.

Vorgabe für barrierefreie Innentüren

Aufgrund ihrer Relevanz werden für Türen und Zugänge Vorgaben bezüglich ihrer Größe und Gestaltung gemacht. Maßgeblich sind die Normen

  • DIN 18040-1 für öffentliche Gebäude und
  • DIN 18040-2 für Wohnungen.

Dabei werden folgend Maße für Zimmertüren gefordert:

  • Licht Durchgangsbreite: mind. 90 cm. Im Wohnungsbau gelten auch Türen ab 80 cm Breite als barrierefrei, wenn sie nicht mit einem Rollstuhl passiert werden müssen.
  • Lichte Durchgangshöhe: mind. 205 cm
  • Griffhöhe: 85 cm
  • Abstand der Tür an der Griffseite zur Wand: mind. 50 cm
  • Bewegungsfläche vor und hinter der Tür bei Flügeltür: jeweils 150 x 150 cm
  • Bewegungsfläche vor und hinter der Tür bei Schiebetür: jeweils 190 cm (Breite) x 120 cm (Tiefe)

Eine besondere Regelung gilt bei barrierefreien Türen für Badezimmer und WC: Sie müssen einfach von außen zu öffnen sein. Nur so kann verhindert werden, dass ein Mensch, der im Bad stürzt, die Tür blockiert. Dies bedeutet, dass die Tür nach außen aufschlagen muss – oder eine Schiebetür ist.

Schiebetüren in der Wand für barrierefreie Wohnungen

Wie in der Norm abgebildet, hat die Konstruktion der Tür Auswirkungen auf die Barrierefreiheit. So ist bei einer Schiebetür weniger Platz vor der Tür erforderlich, da der Öffnungsmechanismus ein anderer ist. Dies hilft beispielsweise bei der Planung enger Flure.

Ideal sind Schiebetüren, die in der Wand laufen wie BELPORT und CAVIS von WINGBURG. Sie bieten noch weitere Vorteile, wenn es um die Schiebetür für den barrierefreien Zugang geht:

  • Einfaches Öffnen und Schließen: Der Bewegungsablauf beim Öffnen und Schließen einer Schiebetür ist aufgrund der linearen Bewegung deutlich einfacher als bei einer Flügeltür. Das Vor- und Zurückrangieren, das durch das Drehen notwendig wird, entfällt.
  • Das Türblatt verschwindet: Bei Flügeltüren ragt bei geöffneter Tür das Türblatt störend in den Raum. Nicht so bei innenlaufenden Schiebetüren: hier ruht es sicher und unsichtbar in der Wandtasche.
  • Keine Schwelle oder Bodenschiene: Die Schiebetürsysteme von WINGBURG werden hängend montiert. Das heißt, das Türblatt wird in einer Laufschiene in der oberen Türlaibung geführt. Der Boden bleibt komplett frei.
  • Schutz der Privatsphäre: Eine innenlaufende Schiebetür schließt dicht und ist abschließbar. Das macht sie besonders geeignet als barrierefreie Tür für Badezimmer, Schlafräume aber auch Büros und Arztpraxen.

Optionale Beschläge für barrierefreie Schiebetüren

Schiebetüren als Komplettsets wie von WINGBURG können optional mit weiteren Beschlägen ausgerüstet werden. Sie sitzen in der Laufschiene und steigern den Bedienkomfort entsprechend der objektspezifischen Anforderungen.

  • Push to slide für ein vollständig eingeschobenes Türblatt
    Soll die Schiebetür barrierefrei sein, zählt jeder Zentimeter Breite. Verschwindet das Türblatt komplett in der Wandtasche, entspricht die Öffnungsbreite auch der Durchgangsbreite. Mit einem Push to slide Beschlag kann das vollständig eingeschobene Türblatt leicht wieder hervorgeholt werden. Der Beschlag hat allerding Auswirklungen auf die Wahl der Griffe, die nicht auftragen dürfen. Hier sollte individuell abgewogen werden.
  • Synchronlauf bei zweiflügeligen Systemen
    Schiebetüren sind einfach mit nur einer Hand zu bedienen – zweiflügelige Schiebetüren auch, vorausgesetzt beide Flügel sind mit einem Synchronlauf verbunden. Er überträgt die Kraft und erlaubt so ein symmetrisches Bewegen der Tür mit nur einer Hand. So lassen sich auch große Öffnungen einfach verschließen
    Expertentipp: WINGBRUG bietet zweiflügelige Systeme ab einer Durchgangsbreite von 115 cm an. Damit können breitere Türöffnungen mit noch einfacherer Bedienung realisieren.
  • Einzugsdämpfer für kontrolliertes Öffnen und Schließen
    Ein Softclose-Beschlag unterstützt beim Schließen und in beidseitiger Ausführung auch beim Öffnen, indem er das Türblatt selbstständig und kontrolliert in die jeweilige Ruheposition zieht. Um die Tür aus der Ruheposition zu bewegen, ist allerdings ein kleiner Widerstand zu überwinden. Daher sollte bei der Entscheidung für oder gegen einen Selbsteinzug ebenfalls individuell abgewogen werden.

Barrierefreie Glasschiebetüren deutliche markieren

Glasschiebetüren können Tageslicht bis tief ins Gebäude holen und ansonsten dunkle Bereiche belichten. Diese wirken freundlicher und sicherer.

Die Glasschiebetür in einem barrierefreien Umfeld muss speziell gekennzeichnet werden, damit sie von allen erkannt werden kann. Wichtig ist eine kontrastreiche Markierung über die gesamte Türbreite in 40-70 cm Höhe und 120-160 cm Höhe.

Licht: Der unterschätze Faktor für die Barrierefreiheit

Neben körperlichen Einschränkungen leiden ältere Menschen vor allem an einer verminderten Seeleistung. Dadurch steigt die Gefahr von Stürzen, da Unebenheiten oder Stolperfallen übersehen werden.

Gut ausgeleuchtete Verkehrswege auch im Haus schaffen Sicherheit – und sorgen zudem für eine bessere Orientierung. WINGBURG stattet seine Schiebetürsysteme auf Wunsch mit einem Kabelkanal in der Wandtasche aus. So können Licht, Strom und Schalter direkt neben der Türöffnung platziert werden.

Das steigert zusätzlich die Sicherheit im Gebäude und schafft ein Umfeld, indem sich alle wohlfühlen.

Steigern Sie die Barrierefreiheit in Ihrem nächsten Objekt mit Schiebetüren von WINGBURG. Nehmen Sie direkt Kontakt zu uns auf. Wir beraten Sie gerne.

 

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