Warum sollten Sie sich Gedanken über dieses Detail machen? Weil sie daran erkennen können, wie durchdacht ein Schiebetürsystem ist. Bürstendichtungen werten Schiebetüren aus Glas auf und erhalten langfristig ihre Funktion. Doch nicht jede Glasschiebetür benötigt eine Dichtung.
Wir nennen Ihnen die wichtigsten Funktionen und Vorteile der Bürstenstreifen für Glasschiebetüren. Erfahren Sie, wann eine Dichtung sinnvoll ist – und wann darauf verzichtet werden kann. So finden Sie die beste Schiebetür für Ihr Objekt.
Hintergrund: Geschichte und Funktion der Bürstendichtung
Pflanzenfasern und Tierhaare wurden seit jeher genutzt, um Bauwerke und Bauteile wie Fenster abzudichten. Sie wurden in Ritze gestopft und passten sich dem Zwischenraum perfekt an. Was bei dauerhaft zu füllenden Fugen gut funktioniert, wird bei beweglichen Bauteilen wirkungslos. Bis zur Erfindung der Bürstendichtung.
Erst die industrielle Fertigung erlaubte die effiziente Herstellung am laufenden Meter.
Heute sind Bürsten als Dichtung aus der Industrie aber auch aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Im Maschinenbau werden sie beispielsweise wegen ihres hohen Abdichtungsgrads geschätzt.
Die Streifenbürsten dichten das bewegliche Element gegenüber einem nichtbeweglichen Gegenpart ab, indem die ausgerichteten Fasern die Fuge verschließen. Das Gehäuse, in dem die Fasern stecken, wird am statischen Bauteil befestig. Die Borsten liegen am beweglichen Part an und sorgen für eine permanente Dichtung.
Durch die hohe und punktuelle Beweglichkeit der vielen einzelnen Fasern sind Bürstendichtungen adaptiv. Sie können ihre Form flexibel anpassen und auf abweichende Bewegungen reagieren.
Streifenbürsten erhalten den Wert einer Schiebetür
In Gebäuden begegnen uns Bürstenstreifen beispielsweise als Zugluftstopper an Flügeltüren. Und auch eine andere Türvariante profitiert von einer Dichtung mit Borsten: die Glasschiebetür in der Wand.
Glastürblätter sind erheblich schmaler als Holztüren. Die Differenz erzeugt Spalten, die mit einer Dichtung überbrückt werden sollten.
Die Dichtung verhindert ein Pendeln des Glastürblatts. Dadurch läuft es stabil und kann ohne anzuecken in die Wandtasche eingeschoben werden. Zudem verhindern die Dichtungen, dass Schmutz und Staub in die Konstruktion gelangt. Beides trägt zum Werterhalt der Tür bei.
Bürsten als Dichtung sind langlebig
Streifenbürsten sind als Dichtungen für Schiebetüren besonders gut geeignet. Die vielen flexiblen Borsten sind wesentlich beweglicher als beispielsweise eine Gummilippe.
Zimmertüren, Bürotüren oder auch Hoteltüren werden mehrmals täglich geöffnet und geschlossen. Da werden die anliegenden Dichtungen ganz schön strapaziert. Gummi wird mit der Zeit porös und bricht. Die vielen dünnen Fasern machen hingegen auch nach vielen Jahren noch eine gute Figur.
Bürstenleisten schützen Finger
Türen sind eine große Gefahrenquelle, wenn es um eingeklemmte Finger geht, Daher spielt ein sicherer Klemmschutz bei Türen eine wichtige Rolle.
Im Vergleich zur Flügeltür punktet die Schiebetür. Die gefährliche Gegenschließkante, an der große Hebelkräfte für schwere Verletzungen sorgen können, gibt es bei Schiebetüren nicht.
Dennoch kann von der Einschubseite eine Gefahr ausgehen: Finger können mit dem Türblatt in den Spalt eingezogen und gequetscht werden. Ein Einzugsdämpfer minimiert dieses Risiko.
Doch auch ein Bürstenstreifen kann helfen. Dort, wo die Finger in den Spalt eindringen, weichen die Borsten stärker zurück. Es bleibt länger Zeit, die Finger in Sicherheit zu bringen. Bei einer weniger flexiblen Dichtung sind die Finger bereits zwischen Dichtung und Türblatt eingeklemmt.
Die Glastürdichtung sorgt für verbesserten Schallschutz
Schiebetüren in der Wand schützen aufgrund ihrer Position in der Laibung die Privatsphäre deutlich besser als andere Schiebetürvarianten. Dazu trägt auch der gute Schallschutz durch reduzierte Fugen bei.
Bei Glasschiebetüren können Streifenbürsten die aufgrund das schmalen Türblatts entstandenen Spalten überbrücken und die Luftschallübertragung mindern.
Neben dem Luftschall aus dem Nachbarzimmer entsteht Lärm auch innerhalb des Bauteils durch die Bewegung. Durch die Stabilisierung des Türblatts tragen Dichtungen am Einschub zu mehr Laufruhe und einem ruhigeren Umfeld bei.
Dichtungsleisten besser einnuten statt kleben
Als anliegende Dichtungen sind Bürstenleisten den Kräften, die bei der Bewegung des abzudichtenden Bauteils entstehen, voll ausgesetzt. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf die Borsten, sondern auch auf die Befestigung.
Selbstklebende Bürstendichtungen können je nach Intensität der Nutzung schnell an ihre Grenzen kommen. Besser ist es, die Dichtungsleiste einzunuten. Die Voraussetzung für Bürstenstreifen zum Einklicken ist die Berücksichtigung dieses Details von Anfang an.
Hersteller von hochwertigen Schiebetürsystemen wie WINGBURG berücksichtigen dies und sehen in den entsprechenden Profilen eine Nut vor, in die die Bürstenleiste einfach eingeklickt werden kann.
Nicht jede Glasschiebetür benötigt Bürstendichtungen
Bei den vielen genannten Vorteile mag er verwundern, dass nicht jede Schiebetür aus Glas eine Bürstendichtung benötigt. Wie kann das sein?
Wenn der Spalt am Anschlag beziehungsweise am Einschub bereits konstruktiv besonders schmal ausfällt, wird keine Dichtung benötigt. Dies geschieht beispielsweise bei der Kombination der Schiebetür mit einem Blendrahmen. Wichtig hierbei: das passende Beschlagset-Set.
So kommt das Schiebetürsystem CAVIS von WINGBURG auch als Glastür ohne Dichtung aus. Es ist für die Aufnahme eines Türrahmens vorkonfektioniert. Der ESG Klemmbeschlag für CAVIS ist besonders schmal konstruiert, sodass der Einschub über die gesamte Höhe nur unwesentlich breiter als ein 10 mm Glasschiebeelement sein muss.
Mit dem Blendrahmen kann der Spalt am Anschlag und am Einschub so eng gestaltet werden, dass das Türblatt sicher geführt wird und keine Finger dazwischen passen.
Anders verhält es sich bei dem rahmenlosen Schiebetürsysteme BELPORT. Hier kann dank Glastürdichtung am Einschub die minimalistische Optik konsequent umgesetzt werden.
Bei dem Schiebetürsystem mit Spachtelzarge ist der Klemmbeschlag am oberen Rand der Glastür sichtbar. Er verschwindet hinter einer hochwertigen Abdeckleiste aus gebürstetem Aluminium.
Der etwas breitere Beschlag benötigt einen entsprechenden Einschub. Streifenbürsten an der Innenseite der Profile überbrücken den Spalt.
An der Anschlagseite des Türblatts wird die Abdeckung um 15 mm eingekürzt. Dadurch kann an dieser Stelle das Türblatt in die Nut des Profils eingeschoben werden. Eine Dichtung ist nicht notwendig.
Bürstendichtungen als Ergänzung zum Klemmbeschlag
Da die Ausführung der Türblatthalterung Auswirkungen auf die Notwendigkeit einer Dichtung hat, sollte sie immer Bestandteil des Beschlag-Sets sein.
WINGBURG stattet sein Beschlag-Set Glas für BELPORT mit entsprechenden Bürstenleisten aus. Dies schafft Planungs- und Einbausicherheit.
Eine Bürstendichtung für 8 mm und 10 mm Glasstärke
Die Standardstärken für ein ESG Türblatt sind 8 mm und 10 mm. Häufig wird nach unterschiedlichen Bürstenleisten in Abhängigkeit zur Glasstärke gefragt. Dies ist jedoch nicht notwendig.
Der Unterschied pro Spaltseite beträgt 1 mm. Dieser kann durch die flexiblen Fasern gut kompensiert werden. Anders verhält es sich mit der Bodenführung. Hier ist ein Unterschied von 2 mm Stärke spürbar.
WINGBURG stattet sein Beschlag-Set Glas daher mit jeweils einer Bodenführung für 8 mm und 10 mm Türblätter aus – aber nur mit einem Paar Dichtungsleisten.
Eine Nummer für all Ihre Fragen: Wenn Sie mehr über unsere Schiebetürsysteme und das passende Zubehör wissen wollen beraten wir Sie gerne. Nehmen Sie direkt Kontakt zu uns auf.