Schiebetür im Detail: Große Erfolge mit kleinen Maßnahmen

Ein guter Architekt hat die Standarddetails von innenlaufenden Schiebetüren im Kopf – zumindest grob. Geht es in Richtung Ausschreibung und Werkplanung muss es konkreter werden. Ziel ist es, sich schlussendlich für das passende System zu entscheiden. Aber welches ist es?

Ausschlaggebend sind natürlich die gewünschte Optik und die definierten Anforderungen. Doch wie so oft führen mehrere Wege zum Ziel. Hier steckt der Teufel buchstäblich im Schiebetürdetail. Wir sagen Ihnen, worauf Sie besonders achten müssen, um das für Ihre Objekte beste Einbausystem zu finden.

Schiebetür: Details im Schnitt

Schiebetüren als Innentüren sind in der Regel hängend konstruiert – das heißt: Die Führung erfolgt oben. Der Aufhängung kommt damit die größere Bedeutung zu, als dem Fußpunkt.

Aufhängung der Schiebetür: An diesem Detail zählen Funktion und Optik

Die Aufhängung bei Schiebetüren in der Wand liegt in der oberen Laibung. Hier müssen Laufschiene, Laufwagen und Beschlag-Set zur Befestigung des Türblatts auf engem Raum dauerhaft perfekt zusammenspielen.

Qualität ist an dieser Stelle also unerlässlich. WINGBURG, Hersteller hochwertiger Schiebetürsysteme, testet seinen Laufwagen beispielsweise auf 100.000 Schließzyklen.

Doch auch gestalterisch ist die Aufhängung als eins der wenigen sichtbaren Details einer innenlaufenden Schiebetür kritisch. Bei besonders minimalistischen Systemen wie BELPORT ohne sichtbare Zarge muss das Beschlag-Set entsprechend konstruiert sein, um die Optik konsequent zu erhalten.

Oberer Abschluss: System mit oder ohne Traverse?

Für Schiebetürsysteme, die in der Wand laufen, gibt es grundsätzlich zwei Konstruktionsarten: das Schiebetürsystem als Teil der Ständerkonstruktion oder als eigenständiges Bauteil. Letzteres besteht aus einem eigenen Rahmen inklusive Wandtasche, in den alle Funktionsdetails der Schiebetür integriert sind. Beispiele sind die Schiebetürsysteme CAVIS und BELPORT von WINGBURG.

Der obere Abschluss eines autonomen Schiebetürsystems wird von einer selbsttragenden Traverse gebildet. Dadurch ergeben sich zwei konstruktive Vorteile:

  1. Die Laufschiene sitzt in dem Schienentragprofil. Als zentraler Beschlag kann sie problemlos beispielsweise zur Wartung entnommen werden.
  2. Die Wandöffnung wird, wie in DIN 18183-1 / 4.6 gefordert, selbsttragend ausgeführt. Das Bauteil wird nachträglich eingesetzt.

Fußpunkt der Schiebetür: Barrierefreies Detail ohne Stolperkante

Bei einer hängend montierten Schiebetür ist – anders als beispielsweise bei einer Hebeschiebetür – keine störende Schwelle vorhanden. Dennoch sollte auch hier sorgfältig detailliert werden.

Eine dezente Bodenführung nahe der Wandtasche verhindert, dass das Türblatt pendelt. So kann es einfach und sicher in die Wandtasche eingeschoben werden. Aus akustischen Gründen empfiehlt es sich, den Spalt zwischen Türblatt und Fußboden möglichst schmal zu halten.

Schiebetür Details im Grundriss

Der horizontale Schnitt durch ein wandintegriertes Schiebetürsystem zeigt drei zu beachtend Details:

  • Vorderer Anschlag: Bei geschlossener Tür ruht das Schiebeelement am Anschlagspfosten Bei abschließbaren Schiebetüren nimmt er das Schloss auf.
  • Einschub: Zwei Einlaufholme führen das Türblatt in die Wandtasche
  • Hinterer Anschlag: Der Taschenpfosten bildet innerhalb der Wandtasche den Abschluss des Schiebetürsystems.

An allen drei Punkte wirken bei jedem Öffnen und Schließen Kräfte auf die Konstruktion ein. Daher müssen die entsprechenden Profile hochwertig und robust ausgeführt sein.

Beschläge, die die Bewegung des Türblatts kontrollieren, entlasten die Konstruktion und sorgen für hohen Bedienkomfort. WINGBURG stattet seine Schiebetürsysteme je nach Ausstattungslinie mit folgenden Beschlägen aus:

  • Verstellbarer Türstopper: Können in Abhängigkeit vom Türblatt und der Einschubtiefe justiert werden.
  • Einseitiger (beidseitiger) Einzugsdämpfer:  Unterstützt beim Schließen (und Öffnen) der Tür. Er entschleunigt die Tür, führt die Bewegung kontrolliert zu Ende und hält das Türblatt in der jeweiligen Position
  • Push to slide: Erlaubt das vollständig Einschieben des Türblatts, da es durch leichten Druck auf die Stirnseite problemlos aus der Wandtasche wieder hervorgeholt werden kann.

Da die Beschläge in der Laufschiene sitzen, sind sie im entsprechenden Detail nicht sichtbar, müssen aber bei der Ausschreibung der Schiebetür beachtet werden.

Schiebetür in der Wand: Mit diesen Details gelingt der Anschluss

Als in die Wand integriertes Bauteil, gilt den Anschlüssen von Wand und Schiebetürkasten besonderes Augenmerk. Wird hier geschlammt, sind Risse in der Wand die Folge.

Anschlussdetail: Schiebetür in Gipskartonwand

Bei WINGBURG Schiebetürsystemen für den Trockenbau wird die Wandtasche aus Querprofilen zwischen Einschubholm und Taschenpfosten gebildet. Sie werden zusammen mit der gesamten Wandfläche beplankt.

Folgende Maßnahmen helfen, Risse zu verhindern:

  • Die sichere und feste Verbindung des Schiebetürsystems mit der Wandkonstruktion.
  • Einzugsdämpfer fangen zu starke Bewegungen ab.
  • Doppeltes Beplanken der Ständerkonstruktion sorgt für zusätzliche Stabilität.

Anschlussdetail: Schiebetür in Mauerwerk

Die Einbauoption für eine massive Wand ist ein großer Vorteil der selbstständigen Schiebetürsysteme von WINGBURG. Sie werden dafür mit einer vorgefertigten Wandtasche inklusive Putzträgerplatte ausgerüstet.

Nach dem Einbau in die Rohbauwand werden Wandtasche und Wandoberfläche zusammen verputzt. Ein umlaufendes Putzträgervlies innerhalb der Putzschicht dient als Armierung der Fuge zwischen Bauteil und Wand.

Zargenlose Schiebetür: Dieses Detail bietet sicheren Kantenschutz

Auch der Anschluss rund um die Türöffnung muss detailliert geplant werden – vor allem, wenn kein Türrahmen die Fuge zwischen Einbauelement und Wand überdeckt. Der Blendrahmen übernimmt an dieser Stelle nicht nur dekorative Zwecke, sondern sorgt auch für einen guten Kantenschutz.

WINGBURG hat die Profile rund um die Türöffnung bei seinem zargenlosen Schiebetürsystem BELPORT so konstruiert, dass ein sauberer Anschluss und ein sicherer Kantenschutz gegeben sind.

  • Putz und Profil können sich möglichst gut verbinden.
  • Ein integrierter Kantenschutz sorgt dafür, dass das Abplatzen der Putzkante vermieden wird.

Glasschiebetür: Diese Details sind anders

Grundsätzlich kann jedes WINGBURG-Schiebetürsystem auch als Glasschiebetür verwendet werden. Die entsprechenden Ausführungen und Anschlüsse der Rahmendetails bleiben davon unberührt.

Die Materialeigenschaften und die erheblich geringere Stärke des Glastürblatts haben vor allem auf Beschläge und Konstruktion rund um die Türblattführung Einfluss:

Klemmbeschlag für ESG-Scheiben. Da vorgespanntes Sicherheitsglas nicht nachträglich gebohrt werden kann, wird das Türblatt über Klemmbeschläge mit dem Laufwangen verbunden.

Bürstendichtungen (für Systeme ohne Blendrahmen):  Für einen möglichst guten Schallschutz ist es wichtig, Fugen zu minimieren. Glasschiebeelemente sind erheblich dünner als Holztürblätter. Bei Systemen wie CAVIS, sorgt der Blendrahmen dafür, dass der Abstand neben den Einschubholmen angepasst wird. Schiebetürsysteme wie BELPORT minimieren die Fugen durch eingesetzte Bürstendichtungen. Sie sorgen zudem dafür, dass die Glasschiebetür sicher in die Wandtasche einläuft.

Bodenführung: Auch die Bodenführung muss an die geringere Stärke des Glastürblatts angepasst werden. Sie besteht aus zwei Rollen, zwischen denen die Glasscheibe läuft. Sie wird kurz vor oder zwischen den Einschubholmen positioniert.

WINGBURG bietet die passenden Beschlag-Sets in Abhängigkeit zur jeweiligen Optik seiner Schiebetürsysteme BELPORT und CAVIS an – inklusive passender Dichtungen und Bodenführungen.

Sie haben ein besonders kniffeliges Detail oder benötigen Zeichnungen? Dann kontaktieren Sie uns. Wir helfen Ihnen gerne weiter.

 

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